Parforcehornbläser Corni di Pamina

 

 

  

Das Parforcehorn wurde um 1700 als Ruf- und Signalhorn bei der Parforcejagd, der Jagd zu Pferde, zur Verständigung der einzelnen Jagdteilnehmer untereinander benutzt. 

Erst Anfang des 18. Jahrhunderts wurde durch qualitative Verbesserungen an dem Jagdhorn die Benutzung auch zur Erheiterung der Jagdgesellschaft nach der Jagd in der Darbietung von zunächst kleinen Menuetten durchgeführt. Auch entstand in dieser Zeit der Brauch, am Tag des "Heiligen Hubertus", dem Schutzheiligen der Jäger, die Jagdhörner in der Kirche zur feierlichen Umrahmung der Liturgie der "Hubertusmesse" zu benutzen. Eine spezielle Hubertusmesse für Parforcehörner hat sich jedoch erst am Anfang und im Laufe des 19. Jahrhunderts entwickelt. Die Melodien sind in Frankreich und in Belgien entstanden. Im Laufe der Zeit entstanden aus einfachen Hornrufen und Verständigungssignalen ausgefallene Melodien. Die Musik entwickelte sich nun mehr und mehr vom einfachen einstimmigen Jagdsignal zu mehrstimmigen Menuetten und Vortragsstücken. Das  Jagd- oder Naturhorn war bei jeder Hofkapelle vertreten. Überall in Europa spielten in den klassischen Orchestern auch Jagdburschen auf ihren Hörnern. Der Schritt vom Jagdhorn über das Naturhorn und Inventionshorn hin zum Ventilhorn dauerte dennoch weit mehr als 100 Jahre. Unserem Instrument haben wir den Einzug des heute bekannten Waldhornes in die verschiedenen Orchester zu verdanken. Von diesen Waldhörnern schrieb Robert Schumann einst: " Die Waldhörner sind die Seele des Orchesters."

Wir blasen das großwindige Parforcehorn bzw. das Inventionshorn mit der Grundstimmung "ES". Es hat aufgewickelt eine Länge von ca. 4,20 m. Es ist ein Naturhorn, d.h. es hat keine Ventile. Man kann darauf also nur die Töne spielen, die durch die Länge des Instruments vorgegeben sind - die sogenannte Naturthonreihe. Unser Instrument verfügt über  den vollen Umfang von 3 Oktaven, ist aber in seiner Tonskala auf lediglich 16 Naturtöne beschränkt. Aufgrund dieser Naturtonreihe sind einige Töne entweder etwas zu tief oder zu hoch. Diese natürliche Eigenheit des Instruments ist für unsere "moderne Klangvorstellung" etwas gewöhnungsbedürftig.

Im 18. Jahrhundert entdeckten Anton Josef Hampel das sogenannte "Stopfen" des Horns. Ihm kam der Gedanke, den bisher noch rohen, stets offenen und wenig modulationsfähigen Klang des Horns durch Einführung der Hand in den Schallbecher des Instruments etwas abzudecken und ihm erst dadurch die charakteristisch dunkle, warme und ausdrucksfähige Fülle des echten Horntones zu verleihen. Durch diese Entdeckung veränderte sich auch der konstruktive Aufbau der Hörner. Ein Stimmzug wurde geschaffen und das ganze Horn wurde in seiner Form etwas ansehnlicher. Das Stopfen aber verändert die Länge im Horn und somit die Tonhöhe. Somit war der Hornist nun in der Lage, völlig ohne Ventile, auch die Töne neben den Naturtönen zu blasen. Diese Technik wird bis heute bei Naturhörnern angewendet.

Bedeutende Hornisten in dieser Zeit waren z.B.

Marquis Marc Antoine de Dampierre, Ignaz Leutgieb, Johann Wenzel Stich genannt Giovanni Punto, Gustave Rochard etc.

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